Infowelt Energie
Der Umwelt zuliebe – Plastiktüten im Energiecheck
Plastiktüten kosten in Deutschland im Einzelhandel Geld. Das soll die Nutzung der kleinen Beutel, die als Umweltsünde gelten, einschränken. Wie sieht die Energiebilanz der Tüten wirklich aus – und gibt es Alternativen?
Hoher Verbrauch, geringe Nutzungsdauer
Die eine kleine Plastiktüte für die Kirschen am Obstregal, was macht die schon? Am Ende liegen jedoch noch zwei Tüten mit Mirabellen und Tomaten auf dem Warenband im Supermarkt. Die Tüten summieren sich beim Einkauf.
Jede Minute
Neuesten Rechnungen zufolge werden jede Minute deutschlandweit etwa 11.700 Plastiktüten verwendet.
Im Schnitt wird eine Plastiktüte nur etwa 26 Minuten benutzt. Danach landet sie oftmals ohne Weiterverwertung direkt im Müll.
Deutschland gehört neben Italien, Spanien und Großbritannien zu den absoluten Spitzenreitern beim Plastiktütenverbrauch. Allein in Berlin werden jährlich 266 Millionen Stück genutzt. Auf diese Weise entstehen jedes Jahr 2,3 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner. (Quelle: Deutsche Umwelthilfe)
Jedes Jahr
Laut Umweltbundesamt werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 76 Plastiktüten verbraucht. Bundesweit führt das zu einer Nutzung von 6,1 Milliarden Plastiktüten im Jahr.
Die Energiebilanz von Plastiktüten
Die gängigen Plastiktbeutel am Gemüsestand und die Mehrwegtaschen im Supermarkt bestehen aus Polyethylen (PE), das wiederum aus dem fossilen Rohstoff Erdöl hergestellt wird. Für alle Plastiktüten, die jedes Jahr in Deutschland im Einsatz sind, werden jährlich 260 Millionen Liter Erdöl benötigt.
Die Energierechnung von Plastiktüten
Der durchschnittliche Heizwert von einem Liter Erdöl entspricht etwa zehn Kilowattstunden. Der Heizwert von 260 Millionen Liter Erdöl entspräche damit rund 2,6 Milliarden Kilowattstunden.
Der jährliche Heizverbrauch liegt in Deutschland bei einem Dreipersonenhaushalt im Schnitt bei 17.000 Kilowattstunden. Das bedeutet wiederum, dass mit der benötigten Menge Erdöl für die Plastiktüten in Deutschland pro Jahr etwa 153.000 Haushalte mit Energie versorgt werden könnten.
Alternativen zur Plastiktüte
Bioplastik? Der Energieaufwand, der „Bioplastiktüten“ zugrunde liegt, ähnelt dem der normalen Plastiktüte. Der Ausgangsstoff für die Tüten ist Mais, der aufwendig angebaut werden muss. Zwar kann die Bioplastiktüte kompostiert werden, jedoch bleiben in dem daraus resultierenden Humus Plastikfetzen übrig und er wird damit zum Teil unbrauchbar.
Die „normalen“ Plastiktüten werden wenigstens für die Stromerzeugung verbrannt und führen somit immerhin ein Stück Energie zurück.
Für Papiertüten ist Papier notwendig, manchmal wird dafür auch recyceltes Papier verwendet. Das wirkt auf den ersten Blick deutlich nachhaltiger. Was dabei oft nicht kommuniziert wird: Damit das Papier reißfester wird, muss es energieaufwendig mit Chemie behandelt werden. Das trübt die Energiebilanz erheblich.
Auch Jutebeutel sind in der Produktion oftmals sehr aufwendig – 1.700 Gramm CO2 pro Beutel werden dabei ausgestoßen. In der Einzelbetrachtung ist die Produktion einer Plastiktüte also energieeffizienter als die eines Jutebeutels. Allerdings ist die Verwendungszeit der Plastiktüten sehr gering. Beim Jutebeutel ist die Energiebilanz hingegen bereits nach dreißig Einkäufen wieder ausgeglichen.
Die beste Wahl sind fair gehandelte Biobaumwolltaschen, mit denen Sie über Jahre hinweg problemlos Ihren Einkauf transportieren können. Die Stoffbeutel sind zudem leicht und lassen sich zusammengerollt auch jeden Tag einfach in der Handtasche oder Aktentasche verstauen. So sind Sie immer gut ausgerüstet, auch dann, wenn Sie zwischendurch spontan einmal eine Kleinigkeit einkaufen möchten. Wenn Sie mehr wissen wollen zum Plastiktüten-Verbot:
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Vattenfall Fazit
Plastiktüten sind für die Umwelt vor allem deshalb sehr schädlich, weil sie nicht biologisch abbaubar sind. Der Kunststoff Polyethylen zersetzt sich nicht, weshalb weltweit die Müllberge anwachsen. Etwa 90 Prozent aller Plastiktüten landen auf dem Müll. Außerdem gelangen Plastikpartikel in die Gewässer und werden von Fischen und Vögeln gefressen. Zudem werden die klassischen Plastiktüten aus Rohöl hergestellt. Dadurch werden nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe Jahr für Jahr weltweit 30,97 Millionen Tonnen CO2 emittiert.
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