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E-Bike kaufen: Tipps vom Fachmann

Fahrradfahren mit Rückenwind. So kann es sich anfühlen, wenn Sie mit einem E-Bike unterwegs sind. Und Rückenwind scheint derzeit auch die gesamte Branche zu haben. Woran liegt das? Und was muss man eigentlich beim Kauf eines E-Bikes beachten

Experte beantwortet alle Fragen zum e-Bike-Kauf

Radeln liegt im Trend

Das Fahrrad ist bei designverliebten Großstädtern längst zum Statussymbol geworden. Es wird liebevoll in Schuss gehalten und aufgerüstet mit Holzkörben und Ledersätteln im Retrolook. Am Ende des Tages wird es mit in die Wohnung getragen und wie ein Kunstwerk an die Wand gehängt. Wer so viel Liebe und Geld in sein Zweirad steckt, könnte sich auch fragen: Warum nicht mit einem Zweitrad das Auto ersetzen?

Frau mit dem Fahrrad in einer Großstadt

E-Bike statt Auto

Hier liegt das E-Bike ganz weit vorne. Vor einigen Jahren noch als Seniorenbike belächelt, entwickelt es sich zur Alternative fürs Auto. Dafür spricht, dass die durchschnittliche Fahrstrecke in Deutschland mit dem Auto unter zehn Kilometern liegt. Ob Einkauf, Arbeitsweg oder Ausflug: Das für Sie passende Modell gibt es garantiert. Außerdem ist so ein E-Bike um einiges günstiger im Unterhalt als ein (Zweit-)Wagen.

Matthias Linger

So klappt es mit dem E-Bike kaufen

Vor dem Fahren heißt es: E-Bike kaufen. Wir wollten wissen, worauf es dabei ankommt, und fragten einen Fachmann: Matthias Lingner betreibt mit WingWheels seinen eigenen Shop für E-Bikes in Berlin.

Herr Lingner, ist elektrisch Radeln überhaupt noch gesund? Man bewegt sich doch kaum noch.

Ein weit verbreiteter Irrtum. Nur wenn der Fahrer in die Pedale tritt, wird er durch den Motor unterstützt. Das kann genauso oft sein wie beim normalen Radfahren. Man ist nur schneller und effektiver unterwegs. Außerdem fährt man öfters, denn steile Wegstrecken oder ein schwerer Einkauf schrecken nicht mehr ab.

Wie und wo kommen E-Bikes denn am häufigsten zum Einsatz?

Ganz unterschiedlich. Einige ersetzen damit das Auto und fahren jeden Tag 30 Kilometer zur Arbeit, andere wiederum unternehmen am Wochenende lange Touren und legen gerne mal um die 100 Kilometer zurück. Aber auch für kürzere Wege in der Stadt ist das E-Bike optimal. Man bewegt sich an der frischen Luft und kommt gleichzeitig, ohne zu schwitzen, ans Ziel.

E-Bike-Profis benutzen Begriffe wie Pedelec und S-Pedelec. Was bedeutet das genau?

Das Wort „E-Bike“ ist eigentlich nur ein Oberbegriff. Unterschieden wird zwischen Pedelecs und S-Pedelecs. Das Wort Pedelec ist eine Abkürzung für Pedal Electric Cycle. Diese Pedelecs gelten als normale Fahrräder und unterstützen bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 Kilometer pro Stunde. Das heißt: Kein Versicherungskennzeichen, keine Mofa-Prüfbescheinigung und das Fahren auf dem Radweg ist erlaubt.

Und bei S-Pedelecs?

Die sind schneller. Das „S“ steht für Speed. Bis zu 45 Kilometer pro Stunde sind möglich. Außerdem benötigt man einen Mofa-Prüfbescheinigung. Der Radweg ist für S-Pedelecs tabu.

Die Auswahl an E-Bikes ist riesig. Es gibt Modelle für das kleine Portemonnaie und Hightech-Bikes, die so viel kosten wie ein Kleinwagen. Wie viel Geld sollte man für ein E-Bike ausgeben?

Als Faustregel gilt: Gute E-Bikes gibt es ab circa 1.500 bis 2.000 Euro. Darunter gibt es nur vereinzelt attraktive Angebote.

E-Bike-Akku

Worin liegen die Gründe für die hohen Preise?

Ein E-Bike muss wegen der höheren Geschwindigkeit ganz andere Belastungen aushalten als ein normales Fahrrad. Komponenten wie Rahmen, Lenker und Reifen müssen darauf ausgelegt sein. Auch Akku und Motor sollten hochwertig sein, damit man lange Freude an seinem Gerät hat.

Wie lange dauert es, den Akku aufzuladen?

Das hängt vom E-Bike ab. Bei einigen Modellen ist der Akku nach nur zwei Stunden voll, obwohl es sich hierbei um extrem leistungsstarke E-Bikes handelt. Andere Modelle benötigen zwischen vier und sechs Stunden.

Und wie weit komme ich mit einem vollen Akku?

Das lässt sich so pauschal nicht beantworten, da die Ladekapazität je nach System und Größe des Akkus variiert. Normalerweise sind es 60 bis 180 Kilometer. Bei einem Pedelec mit einem 400-Wattstunden-Akku sind es circa 140 Kilometer.

Wie lang ist eigentlich die Lebensdauer eines Akkus?

Die meisten Hersteller garantieren 500 bis 1.000 Ladezyklen, in der Regel sind das drei bis fünf Jahre. Es kommt aber ganz auf die Herstellung und das System an – und natürlich darauf, wie man den Akku behandelt. Wenn man ihn oft fallen lässt oder der Kälte aussetzt, kann das einen großen Einfluss haben.  

Besteht eine Helmpflicht?

Bei Pedelecs nein, bei S-Pedelecs ja. Ich empfehle jedoch immer, einen Helm zu tragen. Schwere Stürze können auch bei geringeren Geschwindigkeiten passieren.

Frau mit einem Fahrradhelm

Wie lange gilt die Garantie des Herstellers?

Es gilt die zweijährige gesetzliche Gewährleistung. Tritt währenddessen beispielsweise ein Materialfehler auf, muss der Hersteller diesen beheben. Garantien sind dagegen freiwillig und variieren je nach Hersteller stark in Dauer und Umfang. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf gut informieren.

Benötigt man eine spezielle Versicherung?

S-Pedelecs sind versicherungspflichtig, was inklusive Diebstahlversicherung ab circa 80 Euro pro Jahr kostet. Bei Pedelecs gilt abzuwägen, ob eine Diebstahlversicherung sinnvoll ist – wer weder eine Garage noch einen sicheren Keller hat, ist damit sicherlich gut beraten.

Wo kann ich ein E-Bike Probe fahren?

Wir bieten Probefahrten für unsere E-Bikes an und haben jederzeit die neuesten Modelle da. Es ist auch möglich die E-Bikes stunden- oder tageweise zu mieten.

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